Rückblick

Die Sonderausstellung rund um die Entwicklung des Handballs beleuchtet die Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Handballsports von den Anfängen der Sportart im 20. Jahrhundert bis heute.
Konzipiert wurde die Wanderausstellung vom Landschaftsverband Rheinland, der die Ausstellung bereits im LVR-Niederrheinmuseum Wesel und im Mindener Museum präsentierte. Auf Schloss Homburg wird die Ausstellung durch eine Vielzahl an Exponaten aus der oberbergischen Handballgeschichte ergänzt. An der Ausstellung wirken der Oberbergische Handballkreis, zahlreiche regionale Akteure und Vereine mit. Während der Ausstellungslaufzeit wird es viele Gelegenheiten geben, sich mit aktiven, aber auch ehemaligen Handballspielern und –Spielerinnen auszutauschen.
Besondere Exponate sind etwa originale Spielertrikots, eine Trainerjacke und eine Goldmedaille des ehemaligen Bundestrainers der deutschen Männer-Handballnationalmannschaft und gebürtigen Gummersbachers Heiner Brand sowie zahlreiche historische Fotoaufnahmen. Ein Highlight der Ausstellung ist ein überdimensionales Trikot, bestehend aus einzelnen Trikots von den regionalen Vereinen, das exklusiv für die Ausstellung angefertigt wird.
An interaktive Stationen kann selbst das Tore werfen trainiert werden, ein Quiz rund um die Aufgaben eines Schiedsrichters gelöst sowie mithilfe einer VR-Brille das Spiel aus Sicht eines Torwartes erlebt werden. 
 

Willkommen in Fremdistan! Mit FREMD SEIN erwartete Besucherinnen und Besucher auf Schloss Homburg in Nümbrecht ein einzigartiges Erlebnis. Das Projekt beleuchtete das Thema Fremde aus unterschiedlichsten Perspektiven: Wann und wo fühle ich mich fremd? Was brauche ich, um mich sicher zu fühlen? Wie gehe ich mit Unbekanntem, fremden Sprachen und Kulturen um?

Live-Escape-Room: Spielerinnen und Spieler des Escape-Rooms auf Schloss Homburg sind in eine Ihnen fremde Welt eingetaucht, in der sie sich nur durch das gemeinschaftliche Lösen von Rätseln orientieren konnten. Die Spielwelt ist eine Anpassung des Escape-Rooms "UNbekanntes UNbehagen" der Flüchtlingshilfe Bonn e.V. Der Verein, der sich seit 1989 für die Aufnahme und Integration von Schutzsuchenden einsetzt, konzipierte zusammen mit jungen Geflüchteten ein Escape-Spiel, um für die Erfahrung zu sensibilisieren, in einer fremden Kultur, Sprache und Alltagswelt zurechtkommen zu müssen. Der Escape-Room auf Schloss Homburg eignete sich für Gruppen aller Art, die das Museum als einen besonderen Reflexions- und Erlebnisraum erfahren wollten. Vor allem für Schulklassen ab der 9. Klasse und Teambuilding wurde dieses Museumserlebnis konzipiert.

 

Ausstellung: Max Beckmann "Die Apokalypse": Der Künstler Max Beckmann (1884 – 1950) hat seine eigene Erfahrung des FREMDSEIN künstlerisch eindringlich in seinen Lithografien zur Apokalypse verarbeitet. Beckmanns Werke wurden von den Nationalsozialisten diffamiert, so dass er Deutschland 1937 verließ. Während seines Exils in Amsterdam illustrierte er 1941 die Apokalypse und verband das biblische Thema mit seinen eigenen Gefühlen zu beeindruckenden Werken. Die handkolorierten Probedrucke der insgesamt 27 Grafiken wurden als Leihgabe zur Verfügung gestellt von der Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung (Leihgabe 2008 Freunde der Staatsgalerie Stuttgart e.V.).

Wenn Hase und Fuchs friedlich nebeneinander für ein Foto posieren, ist das schon ein ungewöhnliches Bild. Eine Vielzahl solch einzigartiger Begegnungen zeigte das Museum und Forum Schloss Homburg ab September 2022 in einer Fotopräsentation, in der sich über hundert Jahre alte Tierpräparate in besonderen Inszenierungen begegnen. Als Ausstellung in der Ausstellung wurden Fotografien der Berliner Fotografen und Gestalter Sebastian Köpcke und Volker Weinhold in die Sammlungspräsentation integriert und schafften spannende Bezüge zu den Exponaten des Museums. Köpcke und Weinhold entwickeln bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten kulturhistorische Ausstellungen. Die Fotografie ist für sie dabei oft das Mittel der Wahl, um die Blicke der Betrachterinnen und Betrachter auf das zu lenken, was ihnen wesentlich erscheint.

Vom Benediktinerstift Admont in der Steiermark waren die beiden Berliner eingeladen, unter dem Motto "Zum Fressen gern", eine eigene künstlerische Intervention zu erarbeiten. Im Naturhistorischen Museum hatten sie die Möglichkeit, historische Präparate mit Objekten des Kulturhistorischen Museums und kostbaren Büchern der Stiftbibliothek in freier Interpretation zu kunstvollen Stillleben zu vereinen. Jetzt wurden diese Fotografien, die als Hommage an die Jagd- und Küchenstillleben der Renaissance verstanden werden wollen und eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlagen, auf Schloss Homburg präsentiert. Am Ende des Rundgangs wartete eine Fotostation mit ausgefallenen und humorvollen Objekten, bei der selbst spielerisch Stillleben arrangiert und mit dem eigenen Handy fotografiert werden konnten.

Die Ausstellung wurde mit freundlicher Unterstützung von der Kulturstiftung Oberberg der Kreissparkasse Köln gefördert.

Rund 120 Kunstwerke im Oberbergischen hat der Fotograf Joachim Gies mit viel Sensibilität zu unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten und in außergewöhnlichen Perspektiven fotografisch beleuchtet. Die Publikation und die begleitende Ausstellung luden zu einer spannenden Entdeckungsreise durch den Oberbergischen Kreis ein. Dem Fotograf Joachim Gies war es "eine Riesenfreude, die Kunst im Bergischen Land mit der Kamera zu entdecken. Kunst im öffentlichen Raum ist rund um die Uhr erlebbar. Das macht sie so wertvoll. Tag oder Nacht, Sommer wie Winter – immer wirken sie verschieden auf den Betrachter. Diese Faszination hoffe ich mit meinen Fotos weitergeben zu können." Neben diesen Fotografien bietet der Bildband zahlreiche Erläuterungen zu den Kunstwerken.

Die Kulturhistorikerin Silke Engel hat das Projekt federführend durchgeführt und hat sich intensiv mit der öffentlichen Kunst im Oberbergischen Kreis beschäftigt: "Ab den 1970er/80er Jahren entstanden im gesamten Kreis Installation von Brunnenanlagen verknüpft mit künstlerischen Skulpturen. Freistehende Skulpturen auf Marktplätzen oder in Fußgängerzonen präsentieren sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seit den 2000er Jahren nehmen die Kreisverkehre Kunstwerke in ihrem Zentrum auf. Dazu gibt es Graffitis und eine von Rolf Zavelberg lichtinszenierte Bogenbrücke in Wipperfürth. Von Joseph Beuys inspirierte Künstlerinnen und Künstler, wie Mary Bauermeister, Peter Rübsam, Daphna Koll oder Norbert Kricke sind auch mit Kunstwerken hier im Oberbergischen Kreis vertreten." Diese Vielfalt wird auch in der Publikation erlebbar, erklärt die Grafikerin Nicole Elsenbach: "Das Layout der Publikation beruht auf der Idee, diese entsprechend eines virtuellen Spaziergangs durch das Oberbergische umzusetzen."

Die Wanderausstellung widmete sich dem Leben des 1893 mit seiner Oper Hänsel und Gretel weltberühmt gewordene Siegburger Komponist Engelbert Humperdinck (1854-1921), der Ende des 19. Jahrhunderts mehrere Sommer in der Gegend rund um Schloss Homburg verbrachte. Mit seiner Familie bezog er ein kleines Bauernhaus im Bröltal, von wo aus er zu zahlreichen Wanderungen aufbrach. Der dichte Wald des Oberbergischen brachte ihm nicht nur Erholung, sondern diente ihm zugleich als Inspirationsquelle für weitere musikalische Werke.

Warum haben wir Geheimnisse? Geheimnisse gehören zur Kulturgeschichte des Menschen und zu unserem Alltag, werden verschwiegen oder verraten. Die neue interaktive Ausstellung Geheimnis. Ein gesellschaftliches Phänomen auf Schloss Homburg beleuchtet das Phänomen Geheimnis aus unterschiedlichen Perspektiven – von der persönlichen und gesellschaftlichen Dimension des Geheimnisses über Geschichte und Methoden der Spionage bis zu Verbindungen in die Sammlung von Schloss Homburg.

Besucherinnen und Besucher waren eingeladen, Geschichte auf eine einzigartige Weise zu entdecken und zu erleben – erzählt von tausenden PLAYMOBIL-Figuren aus der Sammlung von Oliver Schaffer. Der Hamburger Künstler ist seit seiner Kindheit begeistert von den 7,5 cm großen Kultfiguren und besitzt eine der größten PLAYMOBIL-Sammlungen der Welt. Auf Schloss Homburg hat er aus über einer Million Einzelteilen faszinierende Schaulandschaften gestaltet, die bedeutende Ereignisse lebendig werden ließen.

Die PLAYMOBIL-Figuren traten in einen Dialog mit der kulturhistorischen Sammlung des Museums und beleuchteten die Geschichten hinter den Exponaten. So wurden zentrale Themen der Dauerausstellung auf Schloss Homburg, wie die Vergangenheit des Bergischen Landes, das Leben auf einer Burg oder die Zeit der glanzvollen Ritterturniere von den PLAYMOBIL-Figuren anschaulich vermittelt.

Die große PLAYMOBIL-Ausstellung auf Schloss Homburg fand in mehreren Gebäuden des Museums statt. Die riesige Weltkarte in der Neuen Orangerie wurde zum offiziellen Ausstellungsende am 9. Februar 2020 abgebaut, um unseren anstehenden Kulturveranstaltungen und Konzerten Raum zu geben.

Parallel zu diesem Abbau fand jedoch auch ein Umbau statt. Als Dank an unsere zahlreichen Besucherinnen und Besucher in den Vormonaten hatte der PLAYMOBIL-Sammler Oliver Schaffer im White Cube, in dem bisher die große PLAYMOBIL-Dinosaurierwelt gezeigt wurde, einen ganz neuen Themenbereich gestaltet: Auf über 70 m² drehte sich vom 15. Februar bis zum 19. April alles um Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr! 

Die Ausstellung fand im Rahmen des Föderalen Programms der Stiftung Preußischer Kulturbesitz statt. Mit dieser Ausstellung zeigte das Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin erstmals Ausschnitte seiner umfangreichen Kalendersammlung im Oberbergischen Kreis Nordrhein-Westfalens.

Die Ausstellung befasste sich mit der Geschichte der Adventskalender in Europa und vor allem in Deutschland. Sie begann mit den "Blättern für den Adventsbaum", einem historischen Vorläufer der heutigen Adventskalender. Gezeigt wurde der älteste gedruckte Weihnachtskalender, der 1904 als Beilage des Stuttgarter Tagblatts erschien. Kalender des Münchener Verlegers Gerhard Lang (1881–1974) verdeutlichen die gestalterische Vielfalt früher vorweihnachtlicher Zählhilfen. Als sich in den 1920er-Jahren Kalender mit Türchen zum Öffnen durchsetzen, begannen auch europäische Nachbarländer mit deren Herstellung. Nach 1945 trugen dann amerikanische Besatzungssoldaten zur Verbreitung der Adventskalender in den USA bei.

Die Ausstellung stellte Besonderheiten der Kalender europäischer Nachbarländer vor und zeigte aktuelle Adaptionen, beispielsweise einen Ramadan-Kalender. Sie ging auch auf unterschiedliche Kalenderentwicklungen in den beiden deutschen Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg ein. Dabei gab es Ungewöhnliches zu entdecken, wie den "Abreiß-Advent" aus dem Jahr 1989, bei dem die Berliner Mauer in 24 Tagen "abgerissen" werden konnte. Die Ausstellung zeigte, dass nicht immer die Füllung eines Kalenders entscheidend ist. Vorfreude kann auch durch die Bildsprache gut gestalteter Kalender entstehen.

Die "Carmina Burana" ist eines der bedeutendsten und meistgespielten Chor-Orchester-Werke in der klassischen Musik des 20. Jahrhunderts. Uraufgeführt wurde das Stück im Jahr 1937, der Komponist Carl Orff (1895 – 1982) erlangte mit der "Carmina Burana" Weltruhm. Allein schon der Auftakt "O Fortuna" verfügt über internationale Bekanntheit.

Die Ausstellung "Carl Orff und die Carmina Burana" zeigte den Werdegang des Werkes, ausgehend von der ursprünglich mittelalterlichen Liedersammlung, die 1803 im oberbayerischen Kloster Benediktbeuern entdeckt wurde. Über den Zufall, der den Komponisten auf diesen "Codex" stoßen ließ, reicht sie bis zum Schaffensprozess, der 1934 begann und zwei schwierige Jahre lang währte, ehe Orff die Partitur beenden konnte und es 1937 zur Uraufführung in Frankfurt am Main kam. Sie wird somit zu einer Spurensuche, die im 13. Jahrhundert beginnt, die Säkularisation des frühen 19. Jahrhundert berücksichtigt und dem 20. Jahrhundert besondere Aufmerksamkeit schenkt. Im Fokus standen dabei die Musikgeschichte der Moderne, Carl Orffs Entwicklung und Werdegang sowie sein Wirken und Werk während der Zeit des Nationalsozialismus.

Neben kulturhistorischen Dokumenten präsentierte die Ausstellung Holzschnitte des Künstlers HAP Grieshaber, historische Instrumente aus dem Orff’schen Arbeitszimmer (Marimba, Glockenspiel etc.) und Bühnenbildmodelle der Bayrischen Staatsoper München im Nationaltheater aus dem Jahr 1970. Realisiert und in Szene gesetzt wurde sie in Kooperation mit dem Kurator und Autor Stefan König aus Penzberg und dem Carl-Orff Zentrum München.

Die Ausstellung wurde in Kooperation mit dem Autor Stefan König 
aus Penzberg, dem Orff-Zentrum München, der Carl-Orff-Stiftung, dem Kloster­archiv Benediktbeuern, der Theater­wissenschaftlichen ­Sammlung der ­Universität zu Köln, dem Deutschen Tanzarchiv Köln und dem ­Theatermuseum ­Düsseldorf realisiert.

Ausgehend vom jährlichen Kranichzug über Oberberg umfasste die interdisziplinäre Ausstellung neben naturkundlichen auch kunst- und kulturhistorische Aspekte. Das Spektrum reichte vom Kranich in der Natur über dessen Rolle in der Bildenden und Angewandten Kunst sowie in der Literatur bis zum Kranich als Friedenssymbol und Werbeträger bzw. Wappentier.

Im Fokus stand dabei der Graue Kranich, die einzige in Europa vorkommende Kranichart, sowie dessen Flugrouten und Zugverhalten, Lebensbedingungen und Verhaltensweisen. So konnten die Besucherinnen und Besucher in als Beobachtungshütten angelegten Stationen fundierte Einblicke in den Lebensraum und das Verhalten der faszinierenden Tiere gewinnen. In Kooperation mit dem Kranichschutzzentrum des Naturschutzbundes Deutschland in Groß Mohrdorf (Mecklenburg-Vorpommern) lud die Ausstellung ein, selbst zum Vogelkundler zu werden und die Zugvögel auf ihrer weiten Reise zu begleiten.

Betrachtet man die Bildende und Angewandte Kunst, so gelten Kraniche über Länder- und Glaubensgrenzen hinweg als Vögel des Glücks, der Weisheit und der Wachsamkeit. Als Symboltier wird der Kranich in allen Gattungen der Kunst rezipiert. Vor allem der ostasiatische Raum ist eng mit dem Kranich verbunden. So nimmt auch der Gummersbacher Künstler David Uessem Bezug auf eine japanische Legende, nach der demjenigen, der 1.000 Papierkraniche faltet, ein Wunsch erfüllt wird. Uessem fertigte hierzu 1.000 Arbeiten im Format 20 x 20 cm mit der Darstellung je eines Papierkranichs, die zu einer monumentalen Gesamtkomposition zusammengefügt und erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurden.

Weltweit ist der gefaltete Papierkranich zu einem verbindenden Symbol des Kampfes gegen Atomwaffen und für den Frieden geworden. Zurückzuführen ist dies auf eine der wohl bekanntesten Überlebenden des Atombombenabwurfs 1945 über Hiroshima: das Mädchen Sadako Sasaki, die in Folge der nuklearen Katastrophe an Leukämie erkrankte und sich dem Falten der 1.000 Origami-Kraniche widmete. Die Besucherinnen und Besucher konnten innerhalb der Ausstellung selbst Origami-Kraniche falten.

Darüber hinaus lud innerhalb der einzelnen Themeneinheiten ein Querschnitt der literarischen Auseinandersetzungen mit dem Kranich zum Lesen ein. Und auch die breit gefächerte Präsenz des Kranichs als Marketing-Symbol und Wappentier wurde thematisiert.

Diese Sonderausstellung vermittelte einen photographischen Überblick über das Bergische Land der 1870er bis in die 1930er Jahre. Dabei präsentierte die Werksauswahl von insgesamt rund 90 Arbeiten vier photographische Positionen, die zu einem Dialog über das Bergische Land einluden und ein lebendiges Bild der Region zeichneten. Sie zeigte Personen- und Landschaftsaufnahmen von August und Erich Sander, Theodor Meuwsen sowie Emil Hardt. Realisiert wurde sie in Zusammenarbeit mit der Photographischen Sammlung SK/Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn, dem Stadtarchiv Wipperfürth sowie dem Heimat- und Geschichtsverein Wipperfürth.

Theodor Meuwsen (1839-1916) betrieb Wipperfürths erstes fest installiertes Lichtbildatelier. Seit 1870 bot er seine photographischen Fertigkeiten im neu erbauten "Glashaus" am Kirchplatz an. Es folgten Niederlassungen in Gummersbach und Hückeswagen. Neben dem Anfertigen von Porträtaufnahmen war es vor allem die photographische Erschließung der umliegenden Region, die Meuwsens Schaffen bestimmte. Die erhaltenen Panoramaaufnahmen, Städteansichten und Industriedarstellungen zeugen von dem Streben, die umliegenden Orte ganzheitlich zu erfassen, was die Photographien heute zu wichtigen stadtgeschichtlichen Zeugnissen macht.

Einer der bekanntesten deutschen Photographen ist August Sander (1876-1964), dessen epochales Werk "Menschen des 20. Jahrhunderts" von kulturgeschichtlicher Relevanz ist. Weniger geläufig – aber gleichsam bedeutend – ist Sander als akribischer Landschaftsphotograph, der das Wesen der ihn umgebenden Natur und Architektur genauso profund zu ergründen suchte. Der sachlich-konzeptuelle Ansatz und der dokumentarische Feinsinn, den sein Schaffen grundsätzlich auszeichnet, verbinden sich auch in seinen Aufnahmen des Bergischen Landes mit einem herausragenden ästhetischen Anspruch, der von der Perfektion des Meisterphotographen zeugt. Die Physiognomie des Ortes zu erforschen wird dabei zu einem zentralen Streben, das auch für seine Porträtaufnahmen charakteristisch ist.

Die Leidenschaft für das photographische Medium teilte August Sander mit seinem Sohn. So werden auch Arbeiten von Erich Sander (1903-1944) in der Ausstellung zu sehen sein, der im Auftrag des berühmten Vaters für das Atelier Sander arbeitete, das 1911 auf der Dürener Straße in Köln eröffnete. Er fertigte eine Vielzahl atmosphärischer Landschaftsaufnahmen, die von dem technischen Können und einem geschulten Blick – ähnlich dem des Vaters – zeugen.

Dabei stand nicht die künstlerische Seite da Vincis im Vordergrund, sondern seine kongenialen technischen Erkenntnisse und wissenschaftlichen Ambitionen. Organisiert wurde die Ausstellung in Kooperation mit dem Institut für Kulturaustausch, Tübingen.

Leonardo da Vinci, der 1452 in Vinci geboren wurde und 1519 in Amboise verstarb, prägte wie kaum ein anderer die zweite Hälfte des letzten Jahrtausends. Während Werke seines künstlerischen Schaffens wie die "Mona Lisa" weltweit bekannt sind, präsentiert die Ausstellung eine weniger beachtete Seite des Universalgenies: Leonardo da Vinci als Erfinder und Wissenschaftler. Sein Erfindungsgeist wird zum bestimmenden Thema, wobei seine künstlerische Begabung eng verknüpft war mit einem schier unstillbaren Fortschrittsdrang und der Faszination für die Möglichkeiten der "modernen" Technik.

In der Ausstellung gezeigt wurde eine Vielzahl aufwendiger Faksimiles nach Zeichnungen und Skizzen des Meisters, die von Entwürfen zu unterschiedlichen Maschinen, Kanälen, Brücken und Bauten über geometrische Studien bis zu detaillierten anatomischen Zeichnungen reichen. Daneben waren auch nach seinen Entwürfen angefertigte Modelle einiger seiner aufregendsten Erfindungen zu bestaunen, wie zum Beispiel ein Helikopter, ein Flugapparat, ein Automobil, ein Uhrwerk und andere technische Erfindungen, mit denen er im 15. Jahrhundert seiner Zeit weit voraus war. Eine Besonderheit der Ausstellung war die eigens eingerichtete "Erfinderwerkstatt" im White Cube des Museums. Hier konnten die Besucherinnen und Besucher selbst aktiv werden.

Begleitet wurde die Ausstellung von einem umfangreichen Rahmenprogramm, das von Angeboten für Schulklassen und Workshops in den Osterferien über Führungen und den klassischen "Kulturhappen" bis zu einem Videowettbewerb reichte.

Sammeln, Forschen, Bewahren, Ausstellen und Vermitteln – das sind bis heute die zentralen Aufgaben eines Museums. Über Gegenstände und deren Geschichte tauchen wir ein in unser kulturelles Gedächtnis und stellen darüber den Bezug zu unserer Gegenwart her. Schon der legendäre Museumsdirektor der Hamburger Kunsthalle, Alfred Lichtwark (1852 – 1914) brachte dies auf den Punkt: "Wir wollen nicht ein Museum, das dasteht und wartet …"

Auch das Museum Schloss Homburg folgt diesen Grundsätzen und präsentiert seine vielfältigen Exponate in der ständigen Schausammlung sowie in wechselnden Sonderausstellungen. Viele Sachspenden aus der Bürgerschaft ermöglichten in der Gründungsphase der 1920er Jahre den Aufbau einer kultur- und naturhistorischen Sammlung. Seither ist vieles passiert. Der Ausbau und die Modernisierung des Schlosses gingen einher mit einer konzeptionellen Neuorientierung und Ausweitung des Museums. Auf dem Weg zum modernen kulturgeschichtlichen Museum entstand zugleich eine umfangreiche Sammlung hochwertiger kunstgewerblicher Exponate. Durch Ankäufe trägt der Förderverein Schloss Homburg dazu bei, dass die Bestände kontinuierlich wachsen.

Mit dieser Ausstellung wurden nun die Türen zum Depot geöffnet und eine Auswahl verborgener Schätze gezeigt. Die Besucher konnten so die breite Vielfalt der reichhaltigen Sammlung erleben und einen Blick hinter die Kulissen des Museums werfen!

Die Themen der Ausstellung "PLASTIC::FANTASTIC – Design-Ikonen aus dem Deutschen Kunststoff-Museum" waren vielfältig. Sie basieren auf der Sammlung des Deutschen Kunststoff-Museums Düsseldorf, das aktuell ins LVR-Industriemuseum Oberhausen integriert wurde, und deren 15.000 historischen und aktuellen Kunststoff-Objekten. Ein Teil davon war im Museum und Forum Schloss Homburg zu sehen, untergliedert in insgesamt neun Kapitel. Das Spektrum reichte von Themen wie Sprechen, Hören, Sehen und Schreiben bis zu Kleidung, Fahrzeugteilen oder Sitzmöbeln aus Kunststoff.

Ein besonderes Exponat war der Panton-Stuhl, der auch das Plakat der Ausstellung schmückte. Sein Name geht auf den dänischen Designer Verner Panton zurück, mit dem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Entwicklung des hinterbeinlosen Kragstuhls aus Kunststoff begann. Der Panton-Stuhl ist in verschiedenen Versionen bis heute erhältlich und gehört wahrscheinlich zu den bekanntesten Designobjekten aus Kunststoff.

Auch in der dynamischen Welt der Mode haben sich Kunststoffe längst einen festen Platz erobert. Fast unsichtbare Nylon-Strümpfe kleiden seit den 1940er Jahren Frauenbeine. In den 1960er Jahren warb man mit pflegeleichten und preiswerten Textilien aus Kunstfasern. Die Fußbekleidung aus Kunststoff hat sich von den billigen "Latschen" für den Strand oder das Schwimmbad zum begehrten Designerstück entwickelt. Auch beim Bau von Fahrzeugen spielen Kunststoffe bereits seit Jahren eine wichtige Rolle, bieten sie im Vergleich zu Metall doch größere Gestaltungsmöglichkeiten bei geringerem Gewicht und Energieverbrauch sowie günstigeren Materialpreisen. Übrigens: 1972 kam das „Bobby Car" auf den Markt, das bis heute in seinen verschiedenen Variationen ein Dauerbrenner ist. Hergestellt aus Polyethylen im Spritzguss- und Blasformverfahren ermöglicht es Fahrspaß für Groß und Klein. Die Bedeutung des Kunststoffs für die Region zeigte sich derweil in einer Wandvitrine vor dem Gartenzimmer des Museums. Hier waren Exponate aus Unternehmen der Kunststoffinitiative Oberberg (KIO) zu sehen, die 2009 gegründet wurde, um die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der oberbergischen Unternehmen der Kunststoff verarbeitenden Industrie zu stärken.

Mit der Ausstellung präsentierte das Museum und Forum Schloss Homburg Klassiker der Designgeschichte aus Kunststoff. Dabei verstand die Ausstellung sich zugleich als Aufforderung, die Ikonisierung von Design-Objekten zu hinterfragen: Waren die Entwürfe bekannter Designer wirklich beispiellos? Oder haben nicht auch das so genannte anonyme Design und die Werksentwürfe einen wichtigen Beitrag zur Geschichte der Gestaltung geliefert?

Ende der 1980er Jahre begann der Oberbergische Kreis mit Ankäufen für die Kunstsammlung Oberberg. Diese umfasst mittlerweile rund 200 künstlerische Arbeiten aus oberbergischen Ateliers. Die heterogene Sammlung enthält Werke aus verschiedenen Sparten der Bildenden Kunst: Malerei, Fotografie, Druckgrafik, Collage und Skulptur.

Die Kunstausstellung in der Neuen Orangerie präsentierte die Ankäufe aus den Jahren 2006 bis 2013. Hierbei handelt es sich um Kunstwerke, die bislang noch nicht öffentlich gezeigt wurden. Sie korrespondierten in einem spannungsvollen Dialog mit den Skulpturen der Kunstsammlung Oberberg.

Unter den Neuerwerbungen sind Werke von Klaus Bönnighausen, Rainer Gaertner, Dieter Otten, Ellen Potratz, Ragna Sichelschmidt, Ulrike Stausberg, David Uessem und Michael Wittschier. Die Skulpturensammlung umfasst Arbeiten von Usa Beer, Anemone Buhl, Rosa Gilissen-Vanmarcke, Bernhard Guski, Karl Hölzl, Christof Knapp, Bernhard Reisig, Marianne Roetzel und Michael Schwarze. Ergänzt wurde die Schau durch ausgewähltes Bild- und Filmmaterial, welches das künstlerische Schaffen verdeutlicht.

Die Sonderausstellung war eine Hommage an den aus Siebenbürgen stammenden Künstler Friedrich von Bömches (1916-2010), der bis zu seinem Tod im oberbergischen Wiehl lebte und arbeitete und in diesem Jahr 2016 seinen 100. Geburtstag begangen hätte.

Der in Kronstadt (Brasov/Rumänien) geborene Friedrich Ritter Bömches von Boor stammte aus einer alteingesessenen siebenbürgisch-deutschen Familie. Bereits als Kind entwickelt er im Umgang mit der Natur der Karpatenwelt seine vitale Kraft des Sehens und der zeichnerischen Umsetzung. Er erhielt seine künstlerisch-akademische Ausbildung bei Hans Eder, Mattis Teutsch und Fritz Kimm in Kronstadt. Unzählige Arbeiten entstanden bis 1938, ein Großteil von ihnen musste jedoch aufgrund der Wirren des Krieges und der darauffolgenden Jahre in Rumänien zurückgelassen werden. Im Alter von 22 Jahren begann für Friedrich von Bömches der Militärdienst. Als Soldat der rumänischen Armee marschierte er bis vor Stalingrad und wurde 1945 für fünf Jahre Zwangsarbeit in die Ukraine (Donezbecken) verschleppt. Diese Schicksalsjahre prägten den Menschen und Künstler, sie hinterließen tiefe seelische Kerben.

Nach seiner Rückkehr wurde von Bömches zu einem der bekanntesten Künstler Rumäniens und erhielt zahlreiche nationale Auszeichnungen. 1978 gelang die Übersiedlung in die Bundesrepublik, durch Unterstützung der Familie Kotz fand er mit seiner Familie eine neue Heimat im oberbergischen Wiehl. Es folgten viele regionale und überregionale Ausstellungen sowie weitere Ehrungen: 1987 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und 1989 der Siebenbürgisch-Sächsische Kulturpreis. 1993 übergab der Künstler dem Förderverein Schloss Homburg eine großzügige Schenkung von rund 2.000 Gemälden und graphischen Zeichnungen, die sich heute im Besitz des Oberbergischen Kreises befindet. Friedrich von Bömches ist ein anerkannter Künstler, namhafte Museen und öffentliche Einrichtungen zeigen seine Werke und sein Name ist in allen bekannten Künstlerverzeichnissen zu finden.

Das Werk von Friedrich von Bömches spannt einen Bogen über die Grenzen Deutschlands hinaus nach Rumänien. Die historischen Ereignisse des zweiten Weltkrieges und der anschließenden Deportation bis hin zum Neuanfang im Oberbergischen spiegeln beispielhaft die oftmals schicksalhaften Lebenswege der Menschen seiner Generation wieder. Das Anliegen des Künstlers geht aber über seine persönlichen traumatischen Lebenserfahrungen hinaus: Die zentrale Fragestellung in seinem Werk kreist um das Thema der menschlichen Existenz. Nicht zuletzt deshalb hat das umfangreiche Werk Friedrich von Bömches‘ auch heute noch eine herausragende Präsenz für seinen Betrachter. 

Die Sonderausstellung beleuchtete eine besondere Phase der Museumsgeschichte im Zweiten Weltkrieg. Mit Kriegsbeginn am 1. September 1939 wurde Schloss Homburg zum Bergungsort für rheinische Kunst- und Kulturgüter erklärt und bot Schutz vor Bombenangriffen für vielfältige Sammlungen. In dieser Zeit wurden Original-Handschriften, Archiv- und Bibliotheksbestände sowie Exponate des Beethoven Hauses Bonn, darunter der berühmte Graf-Flügel (Beethovens letzter Flügel), in der oberbergischen Höhenburg geborgen. Auch Gemälde des Rheinischen Landesmuseums Bonn sowie zahlreiche Privatsammlungen und Kirchengüter des Rheinlandes waren in Nümbrecht ausgelagert. Eine Ausstellungskooperation mit dem Beethoven-Haus Bonn gab Einblick in diesen bisher unbekannten Teil der 90-jährigen Geschichte des Museums auf Schloss Homburg.

In der Ausstellung konnten Besucherinnen und Besucher die Tiere mit dem Mikroskop erforschen und sich von lebenden Fliegen umschwärmen lassen. Zugleich konnten sie sich aber auch darüber informieren, welche Gefahren von den Tieren als Krankheitsüberträger ausgehen und welch ungeahnte Dienste die Insekten als Putzkommando für die Umwelt leisten. Denn Fliegen sind gleichermaßen Aasfresser und Wundheiler. Eine Welt ohne sie ist undenkbar, sind doch 20 Prozent aller auf dem Erdball vorkommenden Tierarten Zweiflügler. Über die genannten Aspekte hinaus thematisierte die Ausstellung auch die Kunst des Fliegenfischens sowie literarische, künstlerische und filmische Aspekte rund um das Thema Fliege. So gab sie unter anderem Antwort auf die Frage, warum der Querbinder Fliege heißt. Zur Sonderausstellung bot das Museum und Forum Schloss Homburg ein interessantes Rahmenprogramm.